Lesen ist in Gedanken verreisen. Lesen lässt uns andere, herrlich fremde Welten entdecken. Mit Lesen können wir Worte abschmecken. Wir beginnen zu sehen, zu riechen, zu fühlen. Lesen ist kostbare Lebenszeit. Lesen erholt, entspannt, spannt an. Lesen kann uns den Alltag vergessen lassen oder ihn uns wieder näherbringen. Lesen kann uns den Atem rauben und uns um den Schlaf bringen. Lesen schenkt uns Wissen. Lesen ist Leben!
Vorlesen ist gemeinsame Zeit, gemeinsam Abenteuer erleben, die Nähe unserer Kinder spüren und erleben dürfen. Vorlesen bietet Schlüsselmomente kindlicher Geborgenheit. Denke ich an meine Kindheit, an die Beziehung zu meinen Eltern zurück, dann erfühle ich Vorlesemomente heute als Schlüsselsituationen von Geborgenheit. Als Mutter empfinde ich die Momente, in denen ich meinen Kindern vorlese als Momente großer Nähe. Denken viele von uns an ihre Kindheiten und die besonderen Momente, dann oft daran, wie uns vorgelesen wurde – von unseren Eltern, Großeltern, Geschwistern, ErzieherInnen oder LehrerInnen.
Wer gern liest, verbindet mit Lesen Positives, wer nicht gern liest meist viel Negatives.
Eltern brauchen Vorlesen! Warum eigentlich Eltern und nicht Kinder? Viele Dinge tun wir als Eltern, weil wir damit unsere Kinder fördern wollen. So verhält es sich auch mit dem Lesen. Wir lesen vor, weil Kinder auf diese Weise ihre Sprachen lernen können, weil sie literale Sprache und damit die Sprache der Schule, der Bildung erfahren. Wir wollen für unsere Kinder das Beste, wollen erfolgreiche Kinder und lesen deshalb vor. Daran scheint nichts verkehrt zu sein. Aber machen diese Motive als Antrieb unseres Tuns glücklich? Tun wir uns damit gut?
Vorlesen von seinem Müssen befreien, um sich aus Freiheit und Wohlempfinden für das Lesen entscheiden zu können – das ist das Ziel dieser Bildungsinitiative. Eine Suppe, die nicht gegessen werden muss, schmeckt besser, ist bekömmlicher. Vorlesen aus Freude, aus dem Gefühl heraus sich als Mutter, als Vater mit seinen Kindern zusammen etwas Gutes zu tun. Lesen und Vorlesen nicht zum Muss machen müssen, sondern zum Wollen werden lassen. Vorlesen soll den Alltag nicht noch mehr beschweren, unserem Eltern sein noch mehr zur drückenden Pflicht werden, sondern kann dabei helfen das Zusammensein leichter zu machen. Vorlesen als ein zwischen Kids und ihren Eltern geteiltes Hobby. Vorlesen um sich nah sein zu können, um die Welt anzuhalten und die Zeit in ihren Zwischenräumen unendlich zu dehnen.
Machen Sie mit! Allmählich dürfen sich diese Seiten hier füllen mit geteilten Leseerfahrungen, mit Tipps zu wundervollen Bücherwelten. Gern auch mit Erfahrungen, die Sie als Kind, als Eltern, als PädagogInnen, als LeserInnen gemacht haben. Eltern lesen ihren Kids vor, Kids ihren Eltern. Welche Bücher lieben Sie? Wie lesen Sie vor und wo und wann am liebsten? Nutzen Sie unseren Blog! Teilen Sie diese Seiten mit Freunden!