Pudel mit Pommes

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Ullis, Ludde und Katta wohnen allein auf einer Insel. Sie haben ein Häuschen, einen Pool und immer genug zu essen. Es ist ein gutes Land, in dem sie sich sehr wohl fühlen. Eines Tages entdecken sie, dass ihr Vorrat an Kartoffeln fast aufgebraucht ist. Das Häuschen sieht auch schon ganz klapprig aus und im Pool ist kein Tropfen Wasser mehr. Schweren Herzens beschließen sie, ihr Zuhause zurückzulassen und die gefährliche Reise über das Meer anzutreten. In ihrem winzigen Boot, in dem kaum Platz für alle ist, geraten sie bald in einen großen Sturm, bei dem ihr Gepäck sowie ihr kleiner Freund Wauwau über Bord gehen. Völlig abgemagert landen sie auf einer fremden Insel, wo sie von den dort lebenden Pudeln mit einer Mischung aus Argwohn, Neugier und Mitleid beäugt werden. Die Drei bekommen Decken und heiße Getränke und glauben schon, eine neue Heimat gefunden zu haben, als der Gastfreundschaft ein jähes Ende gesetzt wird. Zum Abendessen gibt es für die Neuankömmlinge eine einzige Kartoffel, die sie sich teilen müssen – für die Pudel hingegen eine große Portion Pommes. Sie müssen mit einem Zelt aus alten Decken am Strand vorlieb nehmen, während sich die Pudel in ihrem großen Haus schlafen legen. Als sie nachts dicht aneinander gekuschelt im Zelt liegen, hören sie in unmittelbarer Nähe Schritte. Wartet zu ihrem Unglück draußen auch noch ein Monster auf sie?

„Pudel mit Pommes“ ist ein erzählendes Bilderbuch, dessen Inhalt mehr Tiefgang bietet, als sein lustiger Titel vermuten lässt. Es geht um Flucht aus der Heimat, Neuanfang, dem Gefühl, nicht willkommen zu sein und um Hilfsbereitschaft, obwohl man sich fremd ist. Angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation gelingt es Lindenbaum, diese ernsten Themen kindgerecht und sogar humorvoll aufzuarbeiten, ohne dabei auf die grausame Realität von Krieg und Sterben eingehen zu müssen.

Der Fokus der Geschichte liegt stets auf dem Schicksal der drei flüchtenden Hunde und erzeugt damit eine emotionale Bindung zwischen Figuren und Leser – egal, ob jung oder alt. Besonders Kinder fiebern auf der abenteuerlichen Reise stark mit. Als z.B. die Frage im Raum steht, ob Wauwau zurückbleiben muss, ist es fast unmöglich, kein Mitleid mit ihm zu haben und nicht nach Handlungsalternativen zu suchen. Das Verhalten der Pudel appelliert hingegen stark an das kindliche Gerechtigkeitsempfinden. Ich habe das Buch mit einer Gruppe von Erstklässlern ausprobiert, die großen Redebedarf hatten, warum die Figuren so handeln, wie sie handeln. Ein ganz starkes Buch!!

Spannung: XXXX

Humor: XXX

Erfinden: X

Wissen: XX

Sinnliches: XX

 

Eckdaten:

Titel: Pudel mit Pommes

Text und Bilder: Pija Lindenbaum

Verlag: Oetinger

Genre: erzählendes Bilderbuch

Altersempfehlung: 4-7 Jahre

 

Empfohlen von Meike Göttler (FHCHP-Studentin)

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