Puppen sind doch nichts für Jungen!

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Als der kleine Bruder Nico eine Puppe von seiner Tante zu seinem Geburtstag geschenkt bekommt, ist die Aufregung groß. Nico findet das Geschenk klasse und möchte es am nächsten Tag prompt mit in den Kindergarten nehmen. Das geht Nicos Papa jedoch zu weit- schließlich ist dies seiner Ansicht nach kein „normales“ und für einen Jungen „typisches“ Spielzeug. 

Ein Besuch im Spielzeugwarengeschäft zeigt, dass Nico kein Interesse an einem Feuerwehrhelm oder Rennauto hat, er möchte lediglich einen Puppenwagen für seine Puppe. Die Familie verlässt den Laden schließlich nach großer Streiterei mit einem echten Werkzeugkasten für Nico.

Zuhause angekommen hat Papa keine Zeit um mit Nico das Werkzeug auszuprobieren. So nimmt Nico es selbst in die Hand und macht allerlei Unsinn mit dem Hammer und der Säge.

Letztendlich bleibt ihm auch der Werkzeugkoffer verwehrt. Sein großer Bruder jedoch, welcher die Geschichte aus seiner Perspektive erzählt, baut mit Nico mit Hilfe des neuen Werkzeugs schließlich einen Puppenwagen und erfüllt somit endlich Nicos Wunsch nach einem Puppenwagen für seine Puppe. 

Das Buch zeichnet aus, dass es den Geschlechterrollen und den damit verbundenen Klischees den Kampf ansagt. Jedoch finde ich es schade, dass der große Bruder diesen Kampf für Nico alleine zu führen scheint. Mama kann sich nicht durchsetzen und Papa will nicht einsehen, dass es keine „normalen Jungenspielzeuge“ gibt. Die Wirkung dieser wichtigen und stets aktuellen Botschaft wäre stärker gewesen, hätten die Autoritäten in dieser Geschichte sich spätestens zum Ende hin ebenfalls dafür ausgesprochen. 

empfohlen von Lilly Emma Schneider (Studentin der FHCHP)

Sternebewertung:
Spannung: XX
Humor: X
Erfinden: XXX
Wissen: X
Sinnliches: X


Eckdaten:
Titel: Puppen sind doch nichts für Jungen!
Autoren: Ludovic Flamant
Illustratorin: Jean-Luc Englebert
Verlag: Picus Verlag Wien 
Alter: ab 3 Jahren
Besonderheiten: Behandlung der geschlechtsspezifischen Rollen in der Gesellschaft

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