Die Geschichte wird aus der Sicht eines Jungen erzählt, der gerne in den Zirkus geht. Dort sieht er einen Elefanten, der an einen Holzpflock gekettet ist. Er fragt sich, wieso sich ein so großer und starker Elefant nicht einfach losreißt und wegläuft. Den Pflock müsste er doch ganz leicht aus der Erde ziehen können. Niemand kann ihm eine zufriedenstellende Antwort geben. Eines Tages trifft der Junge einen indischen Gelehrten, der ihm endlich die traurige Erklärung zu seiner Frage liefert: Der Elefant wurde schon als ganz kleiner Elefant an diesem Pflock angebunden und hat viele, viele Versuche unternommen, sich zu befreien – ohne Erfolg. Irgendwann hat er es einfach aufgegeben, weil er nicht mehr daran glaubte und ihn die Angst vor weiteren Enttäuschungen von weiteren Versuchen abhielt. Im Traum überredet ihn der Junge, es noch einmal zu versuchen und stellt sich vor, dass er es tatsächlich geschafft hat und von nun an aus Freude mit dem Zirkus mitreist.
Das Buch ist sehr vielschichtig. Nach außen hin wird die Problematik der Zirkustierhaltung aufgegriffen, die viel Stoff zum Nachdenken und für Diskussionen bietet. Darf man ein Tier so halten? Wie könnte eine artgerechte Haltung für einen Elefanten aussehen? Sollte ein Zirkus Tiere im Programm haben? Im Kern geht es jedoch um Themen wie Selbstvertrauen und Mut. Der Junge vertraut darauf, dass sich der Elefant befreien kann, wenn er es nur noch einmal versucht. Er ermutigt ihn, nicht aufzugeben, denn wenn man etwas wirklich will, dann kann man es auch schaffen. Das Buch besticht nicht nur durch seine komplexe Geschichte, sondern auch durch seine außergewöhnlichen, fast collagenartigen Bilder, die die Stimmung sehr schön einfangen.
empfohlen von Meike Göttler (FHCHP-Studentin)
Sternebewertung: Spannung: XX Humor: X Erfinden: XXX Wissen: XXXX Sinnliches: XXX Eckdaten: Titel : Wie der Elefant die Freiheit fand Autor: Jorge Bucay Illustrationen: Gusti Verlag: Fischer Schatzinsel Altersempfehlung: ab 3 Jahren Besonderheit: viele Sprechanlässe, schöne Botschaft